mit erschrecken laß in letzter zeit bei spiegel-online vermehrt artikel wie diesen oder diesen über die zunehmende landflucht. sind keine angenehmen aussichten, ob da nun viel schwarzmalerei dabei ist sei dahingestellt. fakt wir selbst merken das auf jeden fall einen wenig wahrheit dabei ist. ich find diese entwicklung nicht schön, ich hab nämlich kein bock auf ein leben in der stadt, selbst randgebiet find ich nicht angenehm, dass hat mir meine zeit in stuttgart deutlich gezeigt. ok man würde sich wohl oder übel dran gewöhnen aber angenehm ist das nicht, ich hab es lieber ich mach die tür auf und steh mitten im sumpf.
aber hat man überhaupt ne chance dieser entwicklung aus dem weg zu gehen? vielleicht hät ich förster werden sollen, verdammt!
der pokerabend sollte sich in jeden fall mal gedanken machenwie er seinen teil dazu beitragen kann, diesem trend entgegenzuwirken, vielleicht eine initiative starten, sowas wie "save the dorf!" __________________________________________________
"Manchmal kommt der weiße Mann in unser Lager und will Land von uns kaufen. Er bietet ein Papier, dass er Geld nennt. Er sagt es ist wertvoll. Doch ich sage: Werft eine Handvoll Erde von unserem Land und eine Handvoll von seinem Papier in ein Feuer. Was am schnellsten verbrennt, hat den geringsten Wert."
nunja, die landwirtschaft ist weitestgehend automatisiert. das beschaeftigt nur noch sehr wenige menschen. also geht man dahin wo es arbeit gibt!
und da aber auch staedte in unserer gegnde nur wenige unterbezahlte jobs bieten, kann man auch schlecht als tagespendler auf dem dorf wohnen. ausserdem ist die bevoelkerungszahl in deutschland stark abnehmend, verbunden mit der verstaedterung fuehrt das zu einem aussterben der doerfer.
speziell sollten solche siedlungen wie haengelbach einfach aufgeloest werden. sie liegen weit ab vom schuss und sind schwierig zu erhalten. auch koennte man mit der haengelbacher bevoelkerung andere doerfer der umgebung wieder auffuellen.
Also Daniel hat recht. Natürlich ist Richards Meinung auch nicht ganz falsch, aber es geht hier auch um idealistische Aspekte und Traditionsbewusstsein. Deutschland wäre bei weitem nicht das was es jetzt ist ohne seine Dörfer. Und wer die Dorfmentalität hat geht in der Stadt ein, das sag ich aus eigener Erfahrung. Richards Ansichten sind wenn er sie absolut ernst meint ziemlich ignorant. Würden wir weite dünnbesiedelte Landstriche verlassen holen sich das außerdem früher oder später die Muselmänner. Wenn die merken dass sie so Enklaven hier aufmachen können und dabei durch unser Grundgesetz geschützt und gefördert werden wird das einen totalen Kulturverlust erzeugen und dann sind wir nur noch deutsch sprechende Amis.
und warum koennen wir die doerfchen nicht mehr besiedeln?
richtig, weils keine kinder mehr gibt!
Das erste Pokerabend baby laesst ja auch noch auf sich warten.
Schaut doch mal 30 Jahre in die Zukunft und seit realisitisch. Dann schaut wie alt die einzelnen verbliebenen Leute im Dorf sind und wer vielleicht dann nichtmehr ist und am Ende schaut halt wiefiele Leute Euer Dorf dann noch besiedeln.
Beispielsweise koennen wir das ja mal an Tdorf durchrechen. @Lindi: ein par Fragen: 1. Wiefiele Einwohner hat Tdorf 2. Wiefiele Haueser bzw Wohnungen hat Tdorf in etwa 3. Wiefiele Einwohner sind >50 Jahre 4. Wiefiele Einwohner sind <=50 >30 Jahre 5. Wiefiele Einwohner sind <=30 >18 Jahre 6. Wiefiele Einwohner auf die 5. zutrifft werden realisitisch in Tdorf bleiben 7. Wiefiele Einwohner sind <18 Jahre
Lindi beantworte die fragen mal ehrlich, denn sich selbst beschummeln bringt nix.
zur Auswertungsidee: Gruppe 3 bleibt in Tdorf wird aber in 30 Jahren zu 90% nicht mehr sein Gruppe 4 bleibt in Tdorf und wird dort alt (evtl. sind n par Pendler dabei, aber alt werden sie in TDORF Gruppe 5 verlaesst Tdorf Gruppe 6 bleibt in Tdorf und vermehrt sich mit faktor 0,7 (bei 1,4 kinder pro frau aber paerchen) gruppe 7 bleibt in tdorf (optimisitsche annahme, aber werden schon wenigstens immer mal vorbeischauen)
so, bin mal gespannt was da rauskommt, wenn lindi das mit zahlen fuettert
@Richard: du must aber auch folgendes Einberechnen..
Gruppe 5 verlässt T-Dorf, wird aber irgendwann von Gruppe 3 erben... 2 Möglichekeiten: a) sie kommen zurück mit Familie b) sie verkaufen das Haus unter Wert an eine Familie (da die Immo.preise bei uns im Keller sind), die sich dadurch leicht verschuldet..
ergo: die Einwohnerzahl in T-Dorf bleibt langfristig konstant, wobei die armut immer größer wird.
@Frank: ich wuerde schon eine par Zuzuege mit einrechnen, aber wo keine Arbeit ist, da zieht eigentlich keiner hin und vorallem schleppt er seine Familie da nicht hin. Da kanns billig sein wie s will!
Wir koennen ja als anhaltspkt die anzahl der zugezogenen Personen der letzten 5 Jahre nutzen und Tdorf diese Zahl * 6 zu seiner erwarteten Bevoelkerung in 30 Jahren gutschreiben.
Also @Lindi: Wiefiele Einwohner sind in den letzten Jahren von irgendwo nach Tdorf gezogen?
@Krischan: Weil ich grosszuegig fuer TDorf seien wollte und keinen multiplikator ( wie jeder 3. neugeborene bleibt) festlegen wollte. Ich bin da aber fuer vorschlaege offen.
Hmm, das ganze ist eine schwierige Diskussion. Ich nehm mich ja nicht von den "Flüchtlingen" (zum jetzigen Zeitpunkt)aus. Allerdings muss es auch Idealisten (wie Lindi) geben.
- zwischen 1990 und 2004 in Thüringen 10% Bevölkerungsrückgang - von 2004 bis 2020 wird mit einem weiteren Rückgang von 10-15 % im Osten gerechnet [Erwerbstätige -22%] - bis 2050 wird mit Rückgang um 30% ggü. 2002 [Erwerbstätige 50%] gerechnet!!!!!
- Geburtenrate Ost 1,25 Kinder pro Frau (West 1,4)
Das ist krass!!!!
-------------------------------------- Faire Wahl oder leere Wahlversprechen? Die Wahrheit weiß nur Ebnat-Kappel.
tja deutschland geht es zu gut. wer will denn schon kinder? abends weggehen, verreisen, flexible jobwahl kann man dann vergessen und ne finanzielle megabelastung ist es auch!
Was soll bei dieser Spezialmodellrechnungen am Ende rauskommen?
Dass sie Richard legitimiert - T-dorf mit nem Bulldozer platt zu machen? Der Studie bescheinigen, dass die prognostizierte Entwicklung zutrifft? Dass ich mich jeden Abend in den Schlaf weine?
wir brauchen ja nur in unseren Reihen zu schauen - wir verhalten uns selbst wie die Leute in der Studie? Fast jeder sucht sein Glück in der Ferne... Haben wir denn eine andere Wahl?
Jeder muß sehen wie er mit dem A.. an die Wand kommt.
Auf der anderen Seite weiß keim Mensch was wirklich in 20 Jahren ist... Sollte Krieg oder ne Weltwirtschaftskrise oder nen Supervirus sein, dann möchte ich nicht in einer Stadt wohnen (was ich ich so schon nicht möchte...). ----------------------------------------------------
liebenswürdig, leitenschaftlich, lindi -->> amtierender MJZ Winter 05/06